Pflanzenkohle (früher wurde der Begriff Biokohle verwendet) wird in den Boden gegeben, um die Fruchtbarkeit langfristig zu steigern. Dieses Wissen ist tausende Jahre alt, aber im Rahmen von Modernisierung und Kunstdünger in Vergessenheit geraten. Böden, welche Pflanzenkohle enthalten wurden in den 70er Jahren im Amazonasgebiet entdeckt. Sie stammen aus der Präkolumbianischen Zeit und sind bis heute unverändert erhalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie von den Indios künstlich erschaffen wurden. Diese Böden haben unter dem Namen Terra Preta weltweite Berühmtheit erlangt.
Unterdessen wurden aber auch ähnliche kohlehaltige Böden in Norddeutschland, Neuseeland und an anderen Orten auf der ganzen Welt entdeckt. Als gesichert gilt, dass diese Böden anthropogen (menschgemacht) sind und zum Teil hunderte bis tausende Jahre alt sind.
Besonders auffällig sind die grosse Fruchtbarkeit und der hohe Humusgehalt dieser Böden. Unterdessen werden diesen Böden aber auch andere Eigenschaften wie Wasserrückhaltekapazität und geringe Stickstoffverluste zugeschrieben. Die genaue Wirkungsweise von Pflanzenkohle im Boden ist nach wie vor Gegenstand zahlreicher Untersuchungen an Universitäten und Forschungsanstalten auf der ganzen Welt.
Wichtige Effekte:
- Adsorption von toxischen Stoffen im Boden wie Schwermetalle und organische Schadstoffe
- Erhöhte Wasserrückhaltekapazität
- Zuwachs der Bodenbakterien
- Geringere Methan- und Lachgasemissionen aufgrund verbesserter Bodenbelüftung
- Zunahme vom Mykorrhiza und somit verbesserte Mineralstoffaufnahme durch die Pflanze
- Verbesserter Metabolismus an der Pflanzenwurzel, was auch zu geringerer Nährstoffverlusten führt
- Bessere Pflanzengesundheit
Wichtig an dieser Stelle ist die Tatsache, dass Pflanzenkohle kein Dünger ist und deshalb nicht unbehandelt in den Boden gegeben werden sollte. Sie wirkt vor allem als Trägermittel und Reservoir für Nährstoffe. Pflanzenkohle muss deshalb vor der Vermischung mit dem Boden mit Nährstoffen aufgeladen, sogenannt "aktiviert", werden. Geeignete Methoden sind die Vermischung mit Kompost oder anderen stickstoffhaltigen Substanzen. Als besonders geeignet gilt Gülle, aber sollten auch mineralische Spurenelemente nicht fehlen.
Anders als bei Grillholzkohle ist bei der Pflanzenkohle eine gewisse Feuchtigkeit erwünscht, damit sie bei der Weiterverarbeitung nicht staubt und das Wasser aus dem Boden nicht absorbiert. Bisherige Untersuchungen haben auch gezeigt, dass eine grosse Oberfläche der Pflanzenkohle einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum hat. Eine grosse Oberfläche steht in direktem Zusammenhang mit einer hohen Kationenaustauschkapazität.
Aus Umwelttechnischer Sicht stellen sich vor allem die Fragen der Konzentrationen von Polyaromathischen Kohlewasserstoffen (PAK) und Polychlorierten Biphenole (PCB). Bei der Herstellung von Kohle entstehen diese Verbindungen und können an der Kohlenoberfläche kondensieren. Nur in einem geeigneten Herstellungsverfahren können diese Verbindungen von der Kohle getrennt und so sichergestellt werden, dass die Pflanzenkohle weitgehend frei von diesen Verbindungen ist.
Das Europäische Biochar Certificate (EBC) hat Grenzwerte herausgegeben, welche sich als Standard in der Branche durchsetzen. Neben den PAKs und PCBs werden darin auch Grenzwerte für Furane und Schwermetalle festgesetzt. Unsere Kohle liegt in allen Parametern unter diesen Grenzwerten und sind deshalb für den Einsatz in der Natur unbedenklich.
CO2 - Senke
Ein weiterer wichtiger Effekt der Pflanzenkohle liegt in der kristallinen und somit stabilen Form des Kohlenstoffes. Aufgrund der Stabilität des Kohlenstoffes baut sich dieser nur sehr langsam in der Natur ab. Der überwiegende Teil der Kohle (über 80 %) bleibt über hunderte bis 1000 Jahre im Boden stabil. Da der Kohlenstoff ursprünglich in Form von CO2 aus der Atmosphäre stammt und beim Pflanzenwachstum in die Pflanze eingebaut wurde, kann so direkt CO2 aus der Atmosphäre in die Kohle und somit in den Boden gegeben werden und dort über lange Zeit gelagert werden.
Weil auf diesem Weg Kohlenstoff aus der Atmosphäre in den Boden gelangt und dort für lange Zeit gebunden bleibt, spricht man hier von einer CO2 - Senke. Durch den Einsatz von Pflanzenkohle wird der Treibhauseffekt verringert!
In unsserer Gallerie sehen Sie Impressionen von unseren zahlreichen Feldversuchen.
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